Die Beziehungen zu Österreich
Die generelle diplomatische Tätigkeit des Ordens ist bereits in den Jahren 1244/49 nachweisbar, in denen ein Vertreter in Marseille im Auftrag des Großmeisters Getreide einkauft, sowie ein Vertreter des Ordens, der urkundlich erwähnt wird, und in Rom die Interessen des Ordens beim Hl. Stuhl vertrat.
Die diplomatischen Beziehungen zu Österreich reichen weit in die Vergangenheit. Gemäß der heutigen, modernen Definition sind diese bis ins Jahr 1648 nachweisbar, als nach dem Westfälischen Frieden ein Gesandter in Wien etabliert wird, wie dies durch das Historische Büro des BMEIA – Bundesministeriums für Europäische und Auswärtige Angelegenheiten der Republik Österreich bestätigt ist. Aber schon früher waren Gesandte in Österreich tätig, in Zeiten, in denen eine Definition für diplomatische Beziehungen, wie wir sie heute kennen, noch fehlte.
Bis 1747 unterhielt der Malteserorden weltweit vier Gesandtschaften in den für den Orden wesentlichen geografischen Regionen, darunter auch in Wien, ergänzt von Rom, Paris und Madrid. Noch 1885 waren in Wien insgesamt nur drei (!) ständige Gesandten akkreditiert, die übrigen Staaten hatten nur Geschäftsträger. Bis zum 19. Jahrhundert war der Großprior gleichzeitig auch der Gesandte des Ordens beim Kaiser. Von 1938 bis 1945 blieb die Gesandtschaft geschlossen, da der Orden in Österreich unter Zwangsverwaltung des III. Reiches stand. Am 6.12.1957 wurde auf Basis von vor 1938 mit Robert Comte de Billy wieder ein Gesandter bestellt. Seit 1975 ist der Orden durch einen Botschafter bei der Republik Österreich vertreten.
Botschafter bei der Republik Österreich seit 1975:
• 1975 – 1983 Robert Comte de Billy
• 1983 – 2006 Gioacchino Barone Malfatti di Montetretto
• 2006 – 2013 Dr. Alessandro Quaroni
• 2013 – 2018 Dr. Christof Maria Fritzen
• seit 2018 DI Sebastian Prinz von Schoenaich-Carolath